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Porträt Thomas Hummelsbeck, 20 Jahre bei der RWB

Wir gratulieren unserem Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck zum Firmenjubiläum: Seit 20 Jahren ist er der Kapitän des #TeamRheinwohnungsbau. Wir haben mit Thomas Hummelsbeck gesprochen und gemeinsam mit ihm die letzten 20 Jahre Revue passieren lassen.

Wie sehr hat der Umweltaspekt des Unter­nehmens Ihr Leben geprägt? Würden Sie sagen, dass dieses Thema auch in Ihrem Leben präsenter ist, seitdem es verstärkt im Unternehmensbild auftritt?

Thomas Hummelsbeck: Es geht mir im Kern um die Wahrung der Schöpfung. Man muss nicht zwingend religiös sein, um diesen Satz mit Leben zu füllen. Letztlich geht es darum, dass jeder Mensch auf dieser Erde so leben sollte, dass nachfolgende Generationen unter seinem Ressourcenverbrauch nicht zu leiden haben. Dies ist leider nicht der Fall und so treibt mich dieses Thema schon seit vielen Jahren um, sowohl im Unternehmen als auch privat.

Wie würden Sie das Unternehmensklima beschreiben? Hat dieses sich über die Jahre verändert / zum Positiven entwickelt?

Thomas Hummelsbeck: Als Chef das Unternehmensklima beschreiben zu sollen ist etwas schwierig, ohne in den Verdacht der Selbstbeweihräucherung zu kommen. Aber anonyme Mitarbeiterbefragungen in den letzten Jahren haben der RWB ein exzellentes Unternehmensklima und eine ausgeprägte Verbundenheit bescheinigt. Das fühle ich auch so, und insbesondere bei den eher privaten Zusammenkünften, wie beispielsweise beim Betriebsausflug, ist dieser besondere RWB-Spirit spürbar. Ein gutes Unternehmensklima erfordert viel Arbeit, Ausdauer und den Mut für Veränderungen, insbesondere bei Führungsthemen. Das hat das #teamrwb in den letzten Jahren exzellent geschafft.

Wie hat sich Ihre Einstellung zu der Arbeit im Unternehmen über die Jahre geändert?

Thomas Hummelsbeck: Eigentlich hat sich da nicht wirklich etwas geändert. Ich gehe nach wie vor jeden Tag mit Freude zur Arbeit und bin immer gespannt darauf, welche Überraschungen so auf mich zukommen. Mit den Jahren nehmen Routine und Lebenserfahrung zu und so sieht man viele Dinge deutlich gelassener als noch mit 20 Jahren weniger auf dem Buckel. Wesentlicher Unterschied zum täglichen Pensum ist, dass ich in vielfältiger Weise großartige Unterstützung erhalte und nicht mehr so viel selbst erledigen muss. Dafür sind die Herausforderungen in
der Unternehmenssteuerung und den „Einschlägen“ von außen deutlich größer geworden.

Welchen Ratschlag würden Sie Ihrem 20­jährigen Ich heute geben?

Thomas Hummelsbeck: Im Alter von 20 Jahren leistete ich gerade meinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr ab und wusste zumindest, was für mich nicht infrage kommt. Auch heute halte ich eine Kombination aus Berufsausbildung und Studium für ideal. Egal ob in zeitlichem Abstand oder in dualer Form. Und im Alter von 20 Jahren kann man einen Plan für das Leben haben, der aber immer wieder Überprüfungen und Korrekturen bedarf. Und mein Werdegang hat bewiesen, dass manche Sidesteps durchaus für die berufliche und persönliche Entwicklung hilfreich sein können. Und was ganz wichtig ist: Mache nur das, wovon du wirklich überzeugt bist und was persönliche Befriedigung bringt und von Sinnhaftigkeit geprägt ist. Kein Job, sondern Spaß und Identifikation mit Aufgabe und Unternehmen.

Welche schönen Erlebnisse hatten Sie in den letzten Jahren bei der RWB?

Thomas Hummelsbeck: Diese alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Aber ohne Anspruch auf Vollständigkeit sicherlich die mehrtägigen Betriebsausflüge nach Berlin und Bamberg, unsere Karnevalspartys sowie Weihnachtsfeiern. Und aus Chefsicht die Auszeichnungen zum „Great Place to Work“ sowie den RealGreen Award zuletzt in Berlin für unsere ambitionierte CO2-Strategie.

Was sind Ihre Ziele für die Zukunft bei der RWB?

Thomas Hummelsbeck: In den verbleibenden Jahren sollten wir bei der Klimawende erfolgreich einen großen Schritt gehen, uns als nach wie vor fairer Partner für Mieter*innen und Geschäftspartner*innen zeigen, weiterhin bezahlbaren Wohnungsbau erstellen, Gebäude für die Zukunft fit machen und das Erreichte nie als selbstverständlich betrachten.

Wie sind Sie zur RWB gekommen?

Thomas Hummelsbeck: Es heißt gerne: Man sollte zum rechten Zeitpunkt am richtigen Ort sein! So ungefähr würde ich meine
„Landung“ bei der RWB beschreiben. Nach 7 Jahren als Geschäftsführer bei einem kleineren und ebenfalls kirchlich orientierten Unternehmen in Köln konnte ich mich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren durchsetzen und wurde insgesamt 4-mal als Geschäftsführer wiederbestellt. Und dies zudem noch in meiner Heimatstadt!

Welche Herausforderungen prägen derzeit Ihrer Meinung nach die Wohnungswirtschaft?

Thomas Hummelsbeck: Leider zu viele und in einer noch nie dagewesenen Gleichzeitigkeit. Branchenkenner bezeichnen die derzeitige Lage als toxisch und dem ist tatsächlich so. Gleichwohl kommt uns eine zentrale Aufgabe in dieser Zeit und für unser Land zu, denn Unternehmen wie die RWB sorgen für die Befriedigung eines ganz wesentlichen Grundbedürfnisses, nämlich einem angemessenen und bezahlbaren Dach über dem Kopf! Durch Energiekosten, welche ein Vielfaches von früher üblichen Werten betragen, entstehen Existenzängste bei vielen Mieterinnen und Mietern. Gepaart mit einer hohen Inflationsrate und dem unsäglichen Kriegstreiben Russlands in der Ukraine kann dies zu Depressionen führen. Aber schauen wir Jahrzehnte zurück und auf meine Elterngeneration, die ähnliche Herausforderungen gemeistert hat und Solidarität lebte. Dies sollte uns Zuversicht geben, auch diese schwierige Zeit zu überstehen. Und wie heißt es so schön: In jeder Krise steckt auch positives Potenzial!

Ein paar Worte zur Energiekrise

Rückblickend auf Ihre 20 Jahre Unternehmenszu­gehörigkeit betrachtet: Haben Sie solche (energie­) politischen Ereignisse schon einmal erlebt?

Thomas Hummelsbeck: Nun, ich gehöre zur Generation, welche die autofreien Sonntage gesehen hat. Aber deren Ursache lag völlig anders. Die derzeitige großpolitische Lage sowie die damit verbundene Energiebeschaffungskrise hat eine völlig andere Dimension und vor allem dauerhafte Auswirkungen auf die Energiepolitik Deutschlands und der EU.

Wie geht konkret die RWB mit der Energiekrise um?

Thomas Hummelsbeck: Im Vordergrund steht für uns, diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe mit umsichtigem Handeln zu begleiten. Dazu gehört beispielsweise die Reduzierung der bereitgestellten Raumtemperaturen bei zentral beheizten Gebäuden. Es ist bekannt, dass wir 20 % Gas einsparen müssen, um über den Winter 2022/2023 zu kommen. Das funktioniert nur, wenn alle Bürger innen und Bürger, Unternehmen und Kommunen diesen Solidarbeitrag leisten und auf etwas Wärme in den Wintermonaten verzichten.

Wie findet die Mieter­kommunikation statt?

Thomas Hummelsbeck: Wir haben unsere Mieterinnen und Mieter vor kurzem mit einem umfassenden Flyer über Ursache und Auswirkungen der Energiekrise informiert. Darüber hinaus finden viele Gespräche zwischen unseren Bewohnern und den Hauswarten, aber auch mit der Kundenbetreuung und Vermietung hierzu statt. Auch werden wir über aktuelle Entwicklungen auf unserer Website berichten.

Wie gehen Sie als Unternehmen mit
Zahlungsschwierigkeiten um, die durch hohe Nebenkostenerhöhungen entstehen könnten?

Thomas Hummelsbeck: Wesentlich ist für viele unserer Bewohner sicherlich die Zusicherung, dass niemand Sorge haben muss, wegen offener Nachzahlungen aus der Heizkostenabrechnung seine Wohnung zu verlieren. So, wie bereits während der Coronapandemie, finden wir individuelle Lösungen für Zahlungsmodalitäten.

Haben die derzeitigen Ereignisse (Bauressourcen­ Knappheit, Baupreissteigerungen, Energiemangellage) einen Einfluss auf die laufenden Baumaßnahmen? Wie ist die Aussicht für das kommende Jahr 2023?

Thomas Hummelsbeck: Selbstverständlich haben die schwierigen Rahmenbedingungen Auswirkungen auf unsere Investitionen. Denn die negativen Einflüsse in dieser Dichte hat es in den letzten 40 Jahren so noch nicht gegeben. Laufende Projekte werden natürlich zu Ende gebracht, das Modernisierungsprogramm im geplanten Maße so lange aufrechterhalten, wie es sich wirtschaftlich darstellen lässt. Bei Neubauprojekten werden wir bis auf Weiteres Vorsicht walten lassen. Das bedeutet aber nicht, dass wir unsere Bautätigkeit einstellen.

Abschließende Worte

Thomas Hummelsbeck: In Zeiten wie diesen muss sich unsere Gesellschaft unterhaken und zeigen, dass man nicht gewillt ist, einen Aggressor ungestraft agieren zu lassen. Wir haben 75 Jahre in Frieden gelebt und möchten, dass das noch möglichst lange so bleibt. Der inzwischen in weiten Teilen der Gesellschaft erreichte Wohlstand erlaubt Abstriche, um dieses übergeordnete Ziel zu verteidigen.

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