Ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum gehört für die meisten von uns einfach zu Weihnachten dazu. Gerade gewachsen, makellos und günstig sollte er jahrelang sein. Durch das stetig wachsende Umweltbewusstsein und spürbare Klimaveränderungen denken wir mittlerweile über Alternativen nach. Die positive Nachricht: Alle, die gerne einen echten Weihnachtsbaum im Wohnzimmer stehen haben möchten, dürfen aufatmen. In unserem Artikel räumen wir mit Vorurteilen gegenüber dem klassischen Weihnachtsbaum auf, erklären Ihnen, worauf es
beim Weihnachtsbaumkauf ankommt, und stellen Ihnen nachhaltige Alternativen vor.
Fakten rund um den Weihnachtsbaum
29,8 Mio. Weihnachtsbäume wurden 2019 in Deutschland verkauft*
Absatz von Weihnachtsbäumen steigt seit 2000 kontinuierlich*
Nordmanntanne ist der beliebteste Weihnachtsbaum der Deutschen*
Der natürliche Weihnachtsbaum hat eine nahezu neutrale CO2-Bilanz
Weiterverwendung von Weihnachtsbäumen durch Kommunen z. B. zur Stromherstellung oder Holzverwertung für Möbel und Werkmaterial
Der regionale Weihnachtsbaum
Wenn Sie Umwelt und Klima wenig belasten möchten, kaufen Sie Ihren Weihnachtsbaum direkt bei einem landwirtschaftlichen Betrieb in Ihrer Region. Denn der Transportweg zählt zu den größten CO2-Belastungen und wird somit vermieden. Des Weiteren sollten Sie auf den Kauf von heimischen Tannen, Fichten und Kiefern zurückgreifen. Diese können Sie an vielen Orten auch selbst schlagen.
Der Öko-Weihnachtsbaum
Noch besser ist der Kauf eines ökologischen Weihnachtsbaumes. Dabei wird auf chemische Pflanzenschutz- und Unkrautvernichtungsmittel sowie Mineralöldünger verzichtet und beispielsweise Schafe werden zur Bekämpfung von Unkraut und deren Ausscheidungen als natürlicher Dünger genutzt. Dies sorgt für optimale Bedingungen für die Nahrungssuche und Brutaufzucht von Tieren und trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Außerdem
schützt diese Art des Anbaus auch unser Boden- und Grundwasser. Achten Sie beim Kauf auf das deutsche oder EU-Biosiegel sowie Siegel der Anbauverbände Bioland, Demeter oder Naturland. Eine Liste mit Verkaufsstellen von Öko-Weihnachtsbäumen finden Sie hier: www.robinwood.de
Upcycling-Alternative: Der DIY-Tannenbaum
Wer sich trotzdem keinen echten Tannenbaum in die Wohnung stellen möchte, kann zu einem selbst gemachten Tannenbaum greifen, der jedes Jahr wieder aufgestellt werden kann. Hier bieten sich nachhaltige Alternativen aus Holz an. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Leiter aus Holz, die an Weihnachten als Tannenbaum dient? Hierfür benötigen Sie eine zweifüßige Holzleiter, in deren Mitte auf jede Stufe Holzbretter gelegt werden. Wer nicht so viel Platz hat, kann sich auch einen Tannenbaum aus gesammelten Ästen für die Wand basteln. Hübsch geschmückt mit Lichtern und nachhaltigem Weihnachtsschmuck aus Salzteig, getrockneten Früchten, Zapfen oder Papiersternen kann das Weihnachtsfest kommen.
Der gemietete Weihnachtsbaum
Eine relativ neue Alternative ist der „Leihtannenbaum“, dabei mietet man sich einen Weihnachtsbaum über die Feiertage. Der Weihnachtsbaum wird nach Hause geliefert und nach dem Fest wieder abgeholt. Das Nachhaltige an der Sache: Der Baum wird im Topf gepflanzt und großgezogen. Nach dem Weihnachtsfest wird er entweder in einem Wald gepflanzt oder zum nächsten Weihnachtsfest erneut genutzt. Gucken Sie am besten nach Anbietern in Ihrer Region und achten Sie auf einen klimafreundlichen Transport. Einen Anbieter, der deutschlandweit liefert, finden Sie unter www.weihnachtsbaumfreunde.de
Der Weihnachtsbaum im Topf
Neben dem gemieteten Weihnachtsbaum gibt es auch die Möglichkeit, einen Weihnachtsbaum im Topf zu kaufen und diesen im Anschluss selbst zu pflanzen.
Hierbei muss man jedoch darauf achten, dass die Bäume bereits im Topf gewachsen sind, da ansonsten die Wurzeln beim Ausstechen beschädigt werden können und der Baum nicht mehr anwächst.
Keine nachhaltige Alternative: Der künstliche Tannenbaum
In unseren Köpfen weitverbreitet ist der Irrglaube, dass ein künstlicher Tannenbaum eine umweltfreundlichere Alternative zum klassischen Weihnachtsbaum sei. Allerdings hat der Plastiktannenbaum aufgrund seines hohen Energieverbrauches bei der Produktion, dem Transport und der Entsorgung eine wesentlich schlechtere Ökobilanz. Ein Weihnachtsbaum aus Plastik müsste ungefähr 17 Jahre lang aufgestellt werden, um ökologischer zu
sein als ein natürlicher Baum. Der CO2-Ausstoß liegt Studien zufolge bei ca. 48 kg. Des Weiteren können PVC-Bäume unsere Gesundheit gefährden.