Ein Erfahrungsaustausch zwischen Wohnungsbauunternehmen ist viel wert. Denn es gibt große Unterschiede zwischen Städten und Regionen – und vor allem zwischen den europäischen Ländern.
Mit Spannung erwarteten darum RWB-Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck und sein Team den – gemeinsam mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH eingeladenen – Besuch aus Frankreich: Am 18. Januar reiste Olivier de Poncheville, Ehrenpräsident des Pariser Wohnungsunternehmens DOMNIS, mit dem kompletten Vorstand nach Düsseldorf.
DOMNIS baut, renoviert und verwaltet bezahlbare Wohnungen im Ballungsraum Paris, der Region Île-de-France. Mit 160 Beschäftigten managt es ein Portfolio von knapp 13.000 Wohneinheiten. DOMNIS legt großen Wert auf Lebens- und Wohnqualität und bietet daher auch aktives Nachbarschaftsmanagement an.
Austausch über Holzpelletanlagen
Grund für die Einladung ins Rheinland: DOMNIS betreibt für eines seiner Areale mit 2.000 Wohnungen ein Holzheizkraftwerk. Deshalb hatte DOMNIS ein großes Interesse an einem Erfahrungsaustausch zu Holzpelletanlagen, die die Rheinwohnungsbau betreibt.
Erste Station der Gäste aus Frankreich war das Quartier Volkardeyer Weg/Sermer Weg in Düsseldorf-Lichtenbroich. Bei einer heißen Tasse Kaffee und unterstützt durch eine Dolmetscherin berichteten Thomas Hummelsbeck und Prokurist Ralf Hincke, über die abgeschlossene Neugestaltung des Quartiers und seiner weiteren Entwicklung. Im Vordergrund des Gesprächs stand die Wärme- und Warmwasserversorgung der Gebäude mittels Biomasseheizungen. Hierbei ging es zum einen um die technischen Hintergründe, zum anderen um ökonomische Aspekte wie Brennstoff- und Betriebskosten. Bei einem Rundgang besichtigten die Gäste zwei unterschiedlich große Heizzentralen. Auch das Interesse an der modernen Lüftungstechnik, welche im Quartier verbaut wurde, war seitens unserer französischen Nachbarn sehr groß.
Nach einem Mittagssnack in der RWB-Zentrale stellte Handlungsbevollmächtigter Benjamin Gaidel den Gästen aus Frankreich unsere Klimastrategie vor. Kern dieser Strategie ist, dass wir verstärkt auf erneuerbare Energien setzen.
Anschließend reiste unser Besuch nach Köln. Dort stand für den nächsten Tag die Stegerwaldsiedlung der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH auf dem Programm.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Unser Fazit dieser Begegnung: Die Wohnungsmärkte in Frankreich und Deutschland sind durchaus unterschiedlich. Das betrifft zum einen die beteiligten Gruppen im Wohnungsbau, zum andern die Finanzierung von Sozialwohnungen. Interessanter Aspekt: Bei den Durchschnittsmieten liegen beide Unternehmen – RWB und DOMNIS – gar nicht weit auseinander. Das liegt allerdings daran, dass die Wohnungsbestände der DOMNIS nicht im Zentrum, sondern in den Randbezirken von Paris liegen.
Unser Eindruck war, dass Wohnungsausstattung und Bauqualität in Deutschland grundsätzlich auf einem höheren Level liegen. Dafür baut es sich in Frankreich aber auch günstiger. Zudem haben französische Firmen nicht mit einer solchen Fülle an Auflagen und Baunormen zu kämpfen wie Wohnungsbauunternehmen in Deutschland.