Kinder, wie die Zeit vergeht … Generation Y – worauf müssen wir uns vorbereiten?
Da ist sie also, die nächste Generation. Generation Y oder, englisch ausgesprochen, Generation Why (warum). Darunter versteht man die heute 20- bis Mitte 30-Jährigen, die jetzt auf den Arbeitsmarkt drängen oder schon ihren ersten Job haben. Viel wird über die Vertreter der Gruppe gesagt und geschrieben – frech sind sie und faul, keinen Bock auf Arbeit haben sie, aber ein Anspruchsdenken wie Graf Koks. Irgendwie kommt einem das bekannt vor. Was haben die Älteren nicht alles über die damalige „Jugend von heute” gesagt, über die 68er, über die Babyboomer, über die Generation Golf, über die Generation Praktikum? Falsche Musik, falsche Moralvorstellungen, falsche Ziele! Weicheier!
Es lässt sich natürlich herrlich über die Generation Y schimpfen, ignorieren kann man sie nicht. Aber man kann sie als Chance begreifen, unsere (Arbeits-) Welt neu zu gestalten. Die zwischen 1980 und 1995 Geborenen sind anders groß geworden. Computer, Smartphones und das Internet wurden ihnen quasi in die Wiege gelegt. Sie sind aufgewachsen mit Krisen: Klimakrise, Bildungskrise, Afghanistankrise. Sie haben gelernt, dass nichts sicher ist, weder die Rente noch die Ehe noch der Job. Und sie konnten beobachten, dass Erfolg nur bedingt glücklich macht und oft genug zu Herzinfarkt und Burn-out führt. Das heißt nicht, dass sie keine Karriere machen wollen. Wollen sie schon, aber anders. Und nicht um jeden Preis.
Die Generation Y ist mobil und vernetzt, sie hat über Facebook Kontakte in die ganze Welt, sie tauscht sich aus, erweitert ihren Horizont, hat neue Ideen und andere Prioritäten. Dabei stellt sie vieles in Frage: Warum muss ich mich zwischen Familie und Karriere entscheiden? Warum können Produkte nicht umweltfreundlicher hergestellt werden? Warum muss ich von 9 bis 18 Uhr im Büro sitzen, wenn ich auch nach 20 Uhr arbeiten und dafür nachmittags mein Kind aus der Kita abholen könnte?
Der Generation Y wird vorgeworfen, sie strebe nur nach Selbstverwirklichung, kreativen Aufgaben und flexiblen Arbeitszeiten, sie sei mehr an Kollegialität als an Prestige und Status interessiert. Aber ist das schlecht? Oder ist es genau das, was unsere sich wandelnde Gesellschaft braucht?
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Worauf müssen wir uns vorbereiten? Auf nichts weniger als auf die Zukunft!