Düsseldorf Lovestory – Open Airs, unterirdische Clubs und naturnahe Vororte

Schöne Orte in Düsseldorf kennt jeder. Aber für einen Blick jenseits des Üblichen sprachen  wir mit Daniel Fritschi, DJ und Gründer des Elektroclubs “Golzheim”. Er hat seine ganz eigene #DüsseldorfLovestory mit uns geteilt.

Wir treffen Daniel am KIT, dem Museums-Cafe am Rheinufer. Bei – wie soll es auch anders sein – einer der Open Air Partys, die hier regelmäßig umsonst und draußen stattfinden. Es ist früher Abend, eine fröhliche Meute tummelt sich bereits in der Sonne auf den Rheinwiesen. Fritschi hat das Event mitorganisiert und legt gleich auch noch ein paar Platten auf. Später geht die Party dann weiter im “Golzheim”. Er selbst ist auch gut aufgelegt, man merkt ihm die Leidenschaft für seinen Job und die Musik an.

Daniel Fritschi kennt die Stadt Düsseldorf aus einer anderen Perspektive als die meisten: Schon seit den frühen 90ern ist er in der Düsseldorfer Musikszene unterwegs. Nicht nur als DJ, sondern auch als Organisator. Diverse Partyreihen und sogar ein Festival hat er aus dem Boden gestampft, immer mit einem Gefühl für ungewöhnliche Locations. So waren im Foyer des alten, verlassenen Capitol-Theaters am Worringer Platz das „c|o level festival“ und Fritschis voriger Club “Foyer” zu finden.

Fritschi ist gelernter Industrial Designer. Kunst, Musik und Ambiente gehören für ihn zusammen. Vielleicht hat er seine Vorliebe zu besonderen Orten aber auch von seinem Vater, dem Schweizer Architekten Niklaus Fritschi. Von diesem stammt auch der Entwurf für die Rheinuferpromenade und das KIT-Museum, das den Freiraum zwischen den Rheinufertunneln als unterirdische Ausstellungsfläche nutzt.  [Verlinkung zum Artikel Rheinufertunnel]

Obwohl Düsseldorf eine starke Kunstszene hat, gibt es nicht allzu viele öffentliche Orte, die Raum für unkonventionellere Veranstaltungen bieten. Daniel Fritschi hat jedoch den richtigen Riecher dafür, wie sein Club im sonst eher schicken Stadtteil Golzheim beweist: Roher Charme und bester Elektro-Sound unter den mächtigen Pfeilern der Theodor-Heuss-Brücke. Die ungewöhnliche Location und der Ruf der Veranstalter sorgten schon bei der Eröffnung im Mai 2016 für lange Schlangen.

Das „Golzheim“ ist kein Standard-Club, sondern selbst ein Kunstwerk, das quasi aus dem Nichts entstanden ist. Den unerschlossenen Raum bauen Fritschi und sein Team auch jetzt noch mit professionellem Designer-Blick und Liebe zum Detail immer weiter aus. Zustimmung finden sie dabei nicht nur von dem buntgemischten Düsseldorfer Party-Publikum. Auch renommierte DJs aus aller Welt loben das “Golzheim” für das Ambiente und das exzellente Soundsystem, das Fritschi eigenhändig installiert und verfeinert hat.

Trotz seines spannenden Jobs wirkt Fritschi ganz entspannt und bodenständig, und beantwortet bei unserem Treffen am KIT mit Begeisterung unsere Fragen rund um seine Sicht auf Düsseldorf:

Was ist dein Lieblingsort in Düsseldorf?

Mein Lieblingsort wo ich mich gerne aufhalte ist Golzheim, da sich dort unter anderem auch mein Club, das gleichnamige „Golzheim“, befindet.

Warum magst du diesen Ort?

In Golzheim ist man einfach nah am Rhein. Der Club selber ist ja auch in der Rheinbrücke und praktisch direkt an der Rheinpromenade gelegen, die dort verläuft. Es ist in meinen Augen ein total nettes Viertel und für mich gerade mein Arbeitszentrum, wenn ich nicht gerade Bürotätigkeiten erledige. Da mir meine Arbeit hier Spaß macht, mag ich auch Golzheim.

Wie lange lebst du schon in Düsseldorf?

Ich lebe eigentlich schon immer in Düsseldorf. Ich bin zwar Schweizer, aber bin hier geboren.

In welchem Stadtteil wohnst du?

Groß geworden bin ich in Oberkassel, aber mittlerweile wohne ich in Gerresheim.

Warum gerade dort? Was gefällt dir besonders gut an deinem Stadtteil?

Ich bin dort ziemlich happy. Gerresheim ist ein ganz schöner Mix, da man dort auch relativ ruhige Ecken hat. Geht man über die eine Straße, hat man den Wald. Auf der anderen Seite befindet sich aber auch eine Einkaufsstraße, wo man alles Nötige findet. Man ist zwischen allem, was man zum Leben braucht und man ist auch mit dem Fahrrad zügig in der Altstadt. Es ist ein bisschen ländlich, aber auch nicht zu sehr – das ist das Gute an Gerresheim.

Kannst du dir vorstellen für immer in Düsseldorf zu bleiben?

Ich habe jetzt vor ein paar Jahren den „Golzheim“-Club gestartet und da steckt so viel drin, dass ich mir auf jeden Fall vorgenommen habe das noch länger zu machen. So lange ich dieses Projekt habe, werde ich Düsseldorf definitiv nicht verlassen. Also kann ich mir schon vorstellen für immer in Düsseldorf zu bleiben. Auch wenn es natürlich andere schöne Orte gibt. Aber um die zu sehen, kann ich auch verreisen, wenn ich wieder Zeit habe. Im Moment ist mein Mittelpunkt aber einfach Düsseldorf, rund um den Club und meine parallele Tätigkeit in der Computeradministration.

Wir freuen uns auf jeden Fall, Daniel erst mal in Düsseldorf zu behalten und hoffen, dass er mit seiner Begeisterung für Design und Musik weiterhin neue und spannende Impulse ins Düsseldorfer Stadtleben bringt!

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