Mit großen Herausforderungen sah sich auch die Rheinwohnungsbau in den letzten Jahren konfrontiert. Die Coronapandemie und die damit einhergehenden Material- und Personalengpässe bei den Handwerkern gestalteten den Neubau von Mietwohnungen sowie die Modernisierung unserer Bestandswohnungen schwierig. Wir haben mit unseren Bauprojektleitern Tobias Schmidt und Anne Richter über die Auswirkungen auf den Bau sowie die daraus entstandenen Chancen gesprochen.
Tobias Schmidt: Neben der Coronapandemie, die uns bereits seit mehr als zwei Jahren den Bau erschwert, kommen zusätzlich auch noch die Auswirkungen des Ukrainekrieges sowie die Klimakrise erschwerend hinzu.
Tobias Schmidt: In erster Linie durch Material- und Personalengpässen. Dadurch gibt es immer wieder Verzögerungen in der Liefer- und Produktionskette und daraus resultieren letztendlich dann Bauverzögerungen. Neben Bauverzögerungen machen uns natürlich auch Preissteigerungen zu schaffen. Laufende Projekte müssen immer wieder neu kalkuliert werden. Derzeit arbeiten die Handwerker meist nur mit Tagespreisen. Angebote werden nur noch mit Preisgleitklauseln abgegeben. Dies erschwert unsere tägliche Arbeit enorm.
Tobias Schmidt: Ja, gerne. Auf einer meiner Baustelle war ein Kleinteil nicht lieferbar. Durch dieses fehlende Material verzögerte sich der ganze Bau um mehrere Wochen. Die nachfolgenden Gewerke konnten nicht wie geplant arbeiten und waren in den kommenden Wochen nicht verfügbar. So hat uns ein 2 €-Teil mehrere Wochen gekostet – einfach nur, weil es nicht wie geplant lieferbar war.
Anne Richter: Natürlich muss man bei all den negativen Auswirkungen auch immer einen positiven Weg aus der Krise finden. Die RWB legt schon seit längerer Zeit einen großen Fokus auf erneuerbare Energie. So bauen wir beispielsweise immer mehr Photovoltaik auf unsere Neu- und Bestandsimmobilien, um unabhängiger zu sein.
Anne Richter: Wir legen auch viel Wert auf Nachhaltigkeit im Bau. Bei der Gestaltung der Außenanlagen liegt durch die Klimaveränderung jetzt auch der Fokus auf Pflanzen, die wenig Wasser benötigen und etwas für die Artenvielfalt tun. Wildblumenwiesen sind zum Beispiel hoch trrockenheitsresistent und benötigen deshalb wenig Pflege und Wasser und sind trotzdem schön anzusehen.
Anne Richter: Seit Corona arbeiten wir viel digitaler. Viele Dinge kann ich auch von zu Hause und auf dem kurzen Dienstweg erledigen. Deshalb muss der Bau nicht mehr stagnieren.
Tobias Schmidt: Aufgrund der oben genannten Herausforderungen haben wir vielfach unsere Lieferketten überdacht und wissen jetzt, wo und warum Probleme und Engpässe entstehen können. Viele Produkte kaufen wir jetzt regional ein, damit wir keine Ausfälle aufgrund von Material-Kleinteilen haben.
Anne Richter: Ja, definitiv. Wir sind sehr dankbar, dass wir mit langjährigen Partnern zusammenarbeiten, auf die auch in dieser schwierigen Zeit immer Verlass ist.