Was vor wenigen Monaten in vielen Unternehmen noch undenkbar war, ist heute nicht mehr wegzudenken: Das Arbeiten außerhalb des Büros in Form von mobilem Arbeiten oder Homeoffice. Die örtliche Eingrenzung des Arbeitsplatzes hat sich mit der Coronapandemie entwickelt und auf den privaten Rückzugsort ausgeweitet. Der Arbeitnehmer ist damit nicht mehr an sein Firmenbüro gebunden.
Das mobile Arbeiten gehört bei der RWB zur Unternehmenskultur und ergänzt Benefits wie beispielsweise das variable Arbeitszeitmodell. Eine Anwesenheit ist nur in Einzelfällen erforderlich. Bereits vor dem ersten Lockdown im März 2020 hatte das Unternehmen das mobile Arbeiten in den Arbeitsalltag integriert und schuf die technischen Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf. Als dann der Lockdown verhängt wurde, konnte das Unternehmen ihre Mitarbeiter ohne Komplikationen direkt in das mobile Arbeiten entlassen.
Nach mehreren Monaten „mobilen Arbeitens“ ziehen wir ein Resümee und haben bei drei Mitarbeitern nachgefragt, wie sie das mobile Arbeiten empfinden, welche Schwierigkeiten es gibt und wie auch die individuelle Situation sowie der Beruf das Arbeiten von zu Hause beeinflussen.
Mobiles Arbeiten aus Sicht eines Abteilungsleiters: Bernd Litges
Bernd Litges ist Abteilungsleiter der Vermietungsabteilung und seit über 20 Jahren bei der Rheinwohnungsbau tätig. Hier gibt er uns einen Einblick in die Relevanz des mobilen Arbeitens aus Sicht eines Abteilungsleiters.
Herr Litges, die RWB bietet derzeit Ihren Mitarbeiter an, überwiegend von zu Hause zu arbeiten. Machen Sie als Abteilungsleiter persönlich auch davon Gebrauch?
Selbstverständlich nehme auch ich davon Gebrauch, wenn es arbeitstechnisch möglich ist.
Wie organisieren Sie das mobile Arbeiten innerhalb Ihrer Abteilung?
Wir kommunizieren innerhalb des Unternehmens verstärkt das mobile Arbeiten. Zusätzlich existiert ein Dienstplan für eine Mindestpräsenz im Büro. Ein Teammitglied muss vor Ort sein, um die analoge Post zu bearbeiten. Alle anderen können theoretisch von zu Hause arbeiten. Praktisch sind meist zwei bis drei von sieben Mitarbeitern in verschiedenen Räumen im Büro.
Wie kann die Servicequalität beim mobilen Arbeiten aufrechterhalten werden?
Das ist kein Problem, da wir auf die gesamte Software auch von zu Hause aus Zugriff haben. Auch die Kundenwünsche erreichen uns an jedem Ort gleich schnell.
Lediglich bei Papiernachrichten gibt es eine Zeitverzögerung durch die Weiterleitung. Hier muss ein Teammitglied die Post zunächst sichten, scannen und versenden. Das dauert etwas länger als bei Vollpräsenz.
Wie erhalten Sie beim digitalen Arbeiten die persönliche Ansprache mit den Mietern aufrecht?
Bei der Fernkommunikation merken unsere Kunden keinen Unterschied. Persönliche Termine, insbesondere Vermietungsgespräche, finden nur nach Vereinbarung in unserem Frontoffice im EG statt.
Welche Besonderheiten/Herausforderungen gibt es speziell für Ihre Vermietungsabteilung?
Die Betreuungsintensität hat merklich zugenommen. Die Unzufriedenheit mit den andauernden Beschränkungen durch die Pandemie spürt man auch bei unseren Mietern deutlich. Kleine Unstimmigkeiten innerhalb der Nachbarschaft können dadurch schneller zu einem größeren Problem werden.
Was ist wichtig für einen reibungslosen Ablauf?
Wichtig ist vor allen Dingen die gute Zusammenarbeit zwischen den Teammitgliedern, die von zu Hause und die im Büro arbeiten. Des Weiteren hilft der jederzeitige Kontakt zur Führungskraft für Rücksprachen und die Abstimmung über Abteilungsrunden per Teams.
Würden Sie ihren Mitarbeitern auch nach Corona das mobile Arbeiten weiteranbieten?
Ich glaube nicht, dass die durch die Pandemie geforderte Flexibilisierung der Arbeit umkehrbar sein wird. Viele Vorzüge werden dauerhaft erhalten bleiben. Zurzeit arbeiten z. B. viele aus dem Team überwiegend mobil, weil Kitas und Schule geschlossen sind. Diese hätten aber gerne ansonsten mehr Präsenztage. Dies wird wieder zurückgehen, aber der Ansatz wird in den Betrieben bleiben. Die Krise hat damit Entwicklungen, die sonst vielleicht noch Jahre gebraucht hätten, beschleunigt.
Vielen Dank für das Interview und ihre Sichtweise auf das mobile Arbeiten, Herr Litges.